Hier folgen weitere Ikonen.


Sie wollen Ihnen nicht einfach nur gefallen. Vielmehr wollen sie Sie zu dem hinführen, der dargestellt ist. Geh'n Sie ruhig mit. Es passiert nichts.






Ikone der Befreiung des Hl. Apostels Petrus aus dem Gefängnis
(25x30 cm)


Aus der Apostelgeschichte:

Um jene Zeit ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote. Er nahm ihn also fest und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen. Petrus wurde also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott. In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker. Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu und ein Licht strahlte in dem Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir!  Und Petrus ging hinaus und folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision. Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und sogleich verließ ihn der Engel. Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und alldem, was das Volk der Juden erwartet hat. (Apg 12. 1-12)

Wie oft hat ein Engel des Herrn mich schon "befreit oder bewahrt" ohne, dass ich es gemerkt habe?





Ikone der Bekehrung des Hl. Apostels Paulus vor Damaskus
(25x30 cm)


Aus der Apostelgeschichte:

Saulus wütete noch immer mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohepriester und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des Weges Jesu, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst!
Die Männer aber, die mit ihm unterwegs waren, standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden. Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl seine Augen offen waren, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein. Und er war drei Tage blind und er aß nicht und trank nicht. In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Siehe, hier bin ich, Herr. Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zu der Straße, die man Die Gerade nennt, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus! Denn siehe, er betet und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht. Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat. Auch hier hat er Vollmacht von den Hohepriestern, alle zu fesseln, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mir ein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen. Denn ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss. Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte ihm die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg, den du gekommen bist, erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen. Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus; und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen: Dieser ist der Sohn Gottes. Alle, die es hörten, waren fassungslos und sagten: Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen Namen anrufen? Und ist er nicht auch hierhergekommen, um sie gefesselt vor die Hohepriester zu führen? Saulus aber trat umso kraftvoller auf und brachte die Juden in Damaskus in Verwirrung, weil er ihnen darlegte, dass Jesus der Christus ist.  (Apg. 9. 1-22)




Ikone der Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus  
(29x34cm) 


Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. 
Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen  und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.(Apg 1,9-11)

Ursprünglich wurden Auferstehung und Himmelfahrt zusammen am Ostersonntag gefeiert: Im 4. Jhdt. verband man die Himmelfahrt mit dem Pfingstfest und einer bis heute üblichen Prozession auf den Ölberg. Erst vom 5./6. Jhdt an wurde das Fest endgültig auf den vierzigsten Tag nach Ostern gelegt.




Der Heilige Ignatius von Loyola
(20x25 cm)

Er war Ritter und Lebemann, doch dann änderte eine schwere Verletzung sein Leben: Ignatius von Loyola wurde Pilger, Seelenführer, Priester und Gründer des Jesuitenordens.
Kanonenkugeln sollen Mauern sprengen, Feinde zurückdrängen, Leben vernichten. Manchmal aber kann eine Kanonenkugel auch positiv auf ein Menschenleben wirken - wie vor vielen hundert Jahren im Fall des 30-jährigen Spaniers Ignatius von Loyola (1491-1556).
Zwar wird der Ritter im Mai 1521 bei der Verteidigung der nordspanischen Stadt Pamplona gegen die Franzosen von einem Geschoss getroffen und schwer verletzt. Jedoch: Während seiner Genesung auf dem elterlichen Schloss wendet sich der eitle und ruhmsüchtige Lebemann - zunächst wohl mehr aus Langeweile - religiösen Schriften und Heiligenlegenden zu. So liest er der Überlieferung nach unter anderem die "Vita Christi" des Kartäusers Ludolf von Sachsen, die ihn tief beeindruckt.
Nach seiner Genesung zieht sich Ignatius deshalb in das Kloster Montserrat unweit von Barcelona zurück, wo er eine - angeblich drei Tage andauernde - Lebensbeichte ablegt. Anschließend begibt sich der geläuterte Frauenheld, Glücksspieler und Waffennarr als Büßer in die Einsamkeit der nahe gelegenen Stadt Manresa. Dort setzt er sich über mehrere Monate hinweg äußerster Armut aus, verharrt im ständigen Gebet und kasteit sich in beinahe selbstmörderischer Askese.
Im Anschluss an eine Pilgerfahrt nach Jerusalem (1523/1524) beginnt Ignatius an der Universität von Alcalá de Henares ein Studium der Philosophie und Theologie. Wegen Auseinandersetzungen mit der Inquisition muss er in den folgenden Jahren zweimal die Hochschule wechseln – zunächst nach Salamanca, 1528 nach Paris. In der französischen Hauptstadt legt Ignatius den Grundstein für den Jesuitenorden. Er steht bis zu seinem Tod an der Spitze der von ihm gegründeten Gemeinschaft und führt sie dank seines Organisationstalents zu rascher Blüte. Als er am 31. Juli 1556 stirbt, zählt der Orden bereits mehr als 1.000 Mitglieder und über 100 Niederlassungen. Heute ist sie mit weltweit rund 18.000 Mitgliedern die größte Ordensgemeinschaft in der katholischen Kirche.
Ignatius von Loyola ist Patron der Exerzitien, der Kinder, Schwangeren und der Soldaten. Ignatius prägte nachhaltig den Jesuitenorden mit seinen „Geistlichen Übungen”. Ein Leitfaden zur Meditation und religiösen Unterweisung. Er wurde 1622 heiliggesprochen.





Ikone der Heiligen Gottesmutter vom Kloster Pocaev
(30x30cm) 


1537 brachte der Metropolit Neofit das Urbild dieser Ikone aus Konstantinopel  für Anna Gojskaja, diese schenkte sie den Brüdern vom Kloster Pocaev.
Sie lehnt sich an den Urtypus der Eleousa ( = Maria mit dem göttlichen Kind in innig – vertrauter Beziehung) an. In den vier Ecken zeigen sich die vier Evangelisten; links, Johannes der Vorläufer (der Täufer); rechts der Erzdiakon Stefanus; unten, die hl. Mutter Anna mit der Gottesmutter Maria und die hl. Elisabeth, die Mutter des Täufers.





   Ikone des heiligen Simeon, des Gottessehers
 
   (13x36cm) 

   Nach der Erzählung des Evangelisten Lukas
   (2,21-39) begaben sich die Eltern Jesu in den
   Tempel, um nach den Vorschriften des Gesetz-
   es ein Opfer darzubringen. Dabei  kam es zur
   Begegnung des Christuskindes mit dem greisen
   Simeon. In der Ostkirche heißt deshalb dieses
   Fest „Begegnung“. Es wird am 2. Februar begang-
   en – wie Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn)
   im Westen.

   Der heilige Simeon, der Gottesempfänger, hält das
   Christuskind  in seinen Armen. Auf seiner Schrift-
   fahne stehen seine Worte an die Gottesmutter:
   „Siehe, dieser ist bestimmt zum Fall und zum
   Aufstehen vieler in Israel“.





















Ikone der Gottesmutter Maria, der Knotenlöserin
(28x35cm)

Gebet vor der Gottesmutter Maria:

Oh Heilige Gottesmutter Maria, Deine Liebe zu uns ist unvergleichlich. Schau mit Deinen barmherzigen Augen auf das Band der Knoten unseres Lebens, das Dein göttlicher Sohn, unser Erlöser, in seinen Händen hält. Dir übergeben wir alle Knoten, die uns auf verkehrte Weise binden, bedrängen und bedrücken. Bitte Deinen Sohn, diese Knoten, deren Last uns bedrückt, vereint mit Dir, für uns aufzulösen. Egal, wie fest die Knoten sind, wir glauben, dass durch Deine Fürsprache auch die verwickeltsten Knoten aufgelöst werden können.
In Deine Mutterhände legen wir auch alle Knoten unserer Freunde, Familien und Verwandten, aller Menschen, die sich unserem Gebet anvertraut haben. Übergib Du jeden Knoten unserem Herrn Jesus Christus, damit er ihn mit Dir zusammen löst und wir frei werden, den Willen Gottes zu erfüllen. Wir danken Dir, dass Du uns im Namen Jesu erhörst, wie es zu unserem Heil gereicht.




Ikone des Schutzes und der Fürbitte unserer heiligen Gottesmutter Maria

(39x59cm) 

Das Schutzmantelfest ( = Pokrov) ist ein russisches Eigenfest, das am 1. Oktober gefeiert wird.  Die Wurzel seiner Entstehungsgeschichte ist mit der berühmten Blachernenkirche in
Konstantinopel verbunden.

Der „Narr um Christi willen“, Andreas (unten rechts mit Lendenschurz), hatte während des Mitternachtsgottesdienstes in dieser Kirche die Vision, dass die Gottesmutter aus den Türen des Altarraumes hervortrat und betete. Andreas sprach zu seinem Schüler, Epiphanius: „Siehst du die Gebieterin und Königin der Welt?“ „Ich sehe, mein geistlicher Vater“, antwortete dieser.
Gleichzeitig ertönte herrlicher Gesang eines Chores und die Heiligen im Himmel traten zur Himmelskönigin hinzu (obere Personengruppe rechts und links).
Nachdem die Gottesmutter ihr Gebet beendet hatte, breitete sie ihr Schultertuch (das sich als eine Reliquie zusammen mit ihrem Gürtel im Schatz  der Blachernenkirche befand) über das anwesende Volk aus (untere Personengruppe).
Bereits in der Antike kannte man den Rechtsakt des „Mantelschutzes, bei dem der Schutzspender seinen Mantel über den Schutzsuchenden hielt, eine Vorstellung, die sich beim „Pokrov“ im Bereich der ostkirchlichen Marienverehrung wieder findet. Im Westen findet sie ihre Entsprechung in der „katholischen“ Schutzmantelmadonna.





Ikone der Geburt der heiligen Gottesmutter Maria

(34x45 cm) 

Die Ursprünge unseres Festes der Geburt der Gottesmutter am 8. September gehen ins 6./7. Jahrhundert zurück, auch wenn es im Osten erst im 9. Jhdt. offiziell in den Kirchenkalender aufgenommen worden ist.

In den Evangelien wird bei Lk 1.27 nur darauf hingewiesen, dass Maria aus dem Hause Davids stammt. In den außerevangelischen (apokryphen) Erzählungen ist von der Geburt Mariens ausführlicher die Rede. Im Mittelpunkt steht die Gebetserhörung des kinderlosen Ehepaares Joachim und Anna. Aber auch Kindheit und Jugend der künftigen Gottesmutter werden mit zahlreichen wunderbaren Ereignissen ausgeschmückt.
Die Ikonographie richtet sich, wie alle Geburtsdarstellungen (mit Ausnahme der Weihnachtsdarstellung), nach den klassischen Vorbildern des Wochenstubenmilieus:
Man sieht auf der Ikone die heilige Anna auf dem Wochenbett liegen. Der heilige Joachim steht hinter ihr. Frauen aus der Nachbarschaft bringen Stärkungen und eine Hebamme badet das Kind. Abstrakte Architekturkulissen deuten mit Hilfe des darüber gespannten Tuches den Innenraum an.
In Ikonenreihen hat das Wochenbett Annas meist das gleiche Aussehen, wie das Sterbebett Mariens um auf den Zusammenhang von Geburt und Tod aufmerksam zu machen. Der irdische Tod ist die Geburt für das himmlische Leben.






Ikone der Einführung Mariens in den Tempel

(34x45 cm) 

Joachim und Anna hatten gelobt, ihre Tochter Maria als eine der Tempeljungfrauen im kindlichen Alter von drei Jahren in den Tempel einzuführen. (Eine Erzählung, die sich in zwei apokryphen Büchern findet.)

Darstellungen vom Tempelgang Mariens setzen sich in der Ikonenmalerei nach dem Bilderstreit im 9. Jhdt. allmählich durch, um sich im Hochmittelalter zunehmender allgemeiner Beliebtheit zu erfreuen. Als Ereignis im Heilsplan Gottes erhält die Ikone des Tempelgangs in der Festtagsreihe der Ikonostase (Bilderwand der orthodoxen Kirche) einen festen Platz.

Dargestellt wird die Szene, wie der Hohepriester die dreijährige Maria in Gegenwart ihrer Eltern, staunender Zuschauer und anderer Tempeljungfrauen, in Empfang nimmt.Das Fest Maria Tempelgang ist am 21. November




Ikone der Verkündigung an die heilige Gottesmutter Maria
 
(34x45 cm)

Die ältesten Zeugnisse für das Fest am 25. März, das die Verkündigung der Geburt des Erlösers durch den Engel an Maria feiert („Mariä Verkündigung“), reichen bis in die Mitte des 6. Jhdt. zurück. Sein liturgischer Rang ist bereits 682 so hoch, dass es auch während der sonst festfreien großen Fastenzeit gefeiert werden darf. Papst Sergius I. (+ 701), selbst aus dem Orient stammend, übernahm dieses, wie auch andere Marienfeste des christlichen Ostens. Bis heute erfreut es sich größter Beliebtheit. In Russland pflegte man an diesem Tag den in Käfigen eingesperrten Vögeln die Freiheit zu geben.
Im Mittelpunkt der Darstellung auf Ikonen stehen die Gottesmutter und ihr gegenüber der Erzengel Gabriel.





Ikone des Entschlafens der heiligen Gottesmutter Maria
 
(34x45 cm) 

Wie wenig die Entstehung altchristlicher Feste in einer religiösen Idylle erfolgte, zeigt auch das Marienfest am 15. August. Um 600 wurde es endgültig in den byzantinischen Festkalender aufgenommen. Anders als die katholische Kirche, hat die Ostkirche niemals die leibliche Himmelfahrt Mariens zum Dogma erhoben. (Aber in der Ikonenmalerei lassen sich bereits zwei Arten der Darstellung feststellen, die deutlich auf diese Lehre hin reflektieren:  Einmal trägt Christus das weiß gekleidete „Seelchen“ der Gottesmutter zum Himmel, auf anderen Ikonen dagegen eine ebenfalls kleine aber typisch bekleidete Gestalt Mariens.
Der byzantinischen Tradition folgend stehen die zwölf Apostel trauernd am Totenlager Mariens. Ihnen unsichtbar, umgeben von ihn begleitenden Engeln, in einer nach innen dunkler werdenden Aureole (Gottes Wesen liegt für uns Menschen im Dunkeln), hält Christus die Seele seiner Mutter auf dem Arm. Über seinem Haupt schwebt ein Seraph.
Die drei anwesenden heiligen Bischöfe stellen Dionysius Areopagita sowie Hierotheus und Timotheus dar. Sie sollen Paulusschüler gewesen sein und die Aufnahme Mariens in den Himmel erstmals verkündet haben.






Ikone der heiligen Gottesmutter Maria
 
(34x45cm)

Angesichts des kaum erfassbaren Reichtums der orthodoxen Kirche an Gottesmutterikonen, ist als eine Orientierung eine gewisse Systematisierung der „Ikonen-Typen“ erforderlich. (Hier der Typ der Mutter Gottes "Hodegetria")
Allerdings stellen alle die Gottesmutter mit der gleichen Kopfbedeckung dar, einem vorzugsweise blauen oder grünen Kopftuch, über das ein dunkel pupurnes  (etwa: kirschfarbenes) Schultertuch gelegt ist, das „Maphorion“. Auf dessen Stirnseite wie auch auf der rechten und linken Schulter sind drei Sterne (ursprünglich Kreuze) zu sehen, die als Sinnzeichen für die Jungfräulichkeit Mariens vor, während und nach der Geburt Jesu (wie es die altgläubigen Lehre formuliert) gedeutet werden.
Das Urbild des hier vorgestellten Ikonentypus befand sich in einem Kloster um die Mitte des 9. Jahrhunderts. Seine Mönche widmeten sich vor allem der Fürsorge an Blinden. Daher Kloster der Wegführer (= griech.:  Hodegon) genannt. Nach dem Ende des Ikonenstreites (mit der Frage ob Bilder von Gott und den Heiligen gemalt werden dürfen oder nicht?) im Jahr 843 erlangte die „Hodegetria“ in der Monumental - und Ikonenmalerei weite Verbreitung im gesamten byzantinischen Einzugsbereich.
Heute wird diese Gottesmutterdarstellung natürlich als Wegweiserin zu Christus hin verstanden.
Die Hauptmerkmale sind: betonte, vom Beter und Betrachter respektvollen Abstand fordernde Frontalität von Mutter und Kind, beredter Ausdruck wirklicher Schutzherrschaft über das Menschengeschlecht. Christus sitzt, die Rechte (evtl. zum Segensgestus) erhoben, in der linken Hand eine Schriftrolle haltend,  auf dem linken Arm der Gottesmutter. Diese hat ihre Rechte zum Kind erhoben, eine Gebärde, die vom Betrachter Verehrung verlangt und zugleich hinweist auf ihn, den Herrn und Erlöser der Welt.

Die Klarheit von Sinn und Ausdrucksgebung hat mit dazu beigetragen, diese Ikone zu einem der beliebtesten Gottesmutterbilder werden zu lassen.




Ikone unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus (Pantokrator)
 
(34x45 cm)

Das griechische Wort „Pantokrator“ bedeutet „Allherrscher,  Allerhalter“.  Im Gegensatz zur Monumentalmalerei, die diesen Bildtypus wegen seines repräsentativen Charakters schon sehr früh in Dienst nahm, setzte er sich in der Ikonenmalerei erst im Lauf des Mittelalters durch.
Nach zunächst noch jugendlichem Aussehen, wird der Pantokrator vor allem nach dem Bilderstreit (Ende des 9. Jhdt.) immer stärker als reifer und Achtung gebietender Mann dargestellt. Auf gepflegte Bart – und Haartracht wird Wert gelegt.
Meist erscheint dieser Christustypus als Porträtbüste nach dem Vorbild der Bildnisse berühmter Lehrer. Die Gewandung zeigt in Überwurf und Untergewand die üblichen Formen der Spätantike.
Während die Rechte zum Segen erhoben ist, hält die Linke ein Buch, die Bibel, die geschlossen sein kann oder offen.
Wenn sie offen ist, erscheinen meist Bibelzitate, Christusworte wie zum Beispiel das hier geschriebene: Ich bin das Licht der Welt... (Joh 8.12).
Die Wahl des Christuswortes verrät fast immer auch die Absicht des Malers oder des Auftraggebers der Ikone.





Ikone des Hl. Hieronymus mit dem Löwen
(20x25 cm)


Sophronius Eusebius Hieronymus wurde als Sohn wohlhabender christlicher Eltern in Stridon in der römischen Provinzen Dalmatien geboren. Er studierte in Mailand und Rom, stürzte sich in das Leben der Weltstadt und fühlte sich mehr zu den antiken Klassikern hingezogen als zur Heiligen Schrift, deren Sprache ihm als einfältig erschien. Zu dieser Zeit wurde Hieronymus schwer krank. Da hatte er eine Vision. Er wurde vor Gottes Thron entrückt. Dort fragte man ihn, welchen Glaube er habe. "Ich bin ein Christ," antwortete er. Doch der Richter sprach zu ihm: "Du lügst, ich weiß, dass du ein Anhänger Ciceros bist und kein Christ. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz." Hieronymus rief: "Herr, erbarme dich meiner." Auch wenn Hieronymus beteuert, seither der antiken Literatur abgeschworen zu haben, bleibt doch deren Einfluss in seinem Werk spürbar. 366 ließ Hieronymus sich taufen und setzte später seine Studien in Trier fort, wo er das Klosterleben kennen lernte. 373 schloss er sich in Aquileia einem asketischen Bund an und eine Wallfahrt ins Heilige Land führte ihn zu Einsiedlern in die Wüste Chalkis.   379 wurde Hieronymus zum Priester geweiht und 382 ernannte ihn Papst Damasus I. zu seinem Sekretär. Damals erheilt er den Auftrag, die gesamte Bibel ins Lateinische zu übersetzen, ein Werk, das ihn den Rest seines Lebens beschäftigte. Seine guten Kenntnisse der griechischen und hebräischen Sprache und seine Kontakte ins Heilige Land prädestinierten ihn zu diesem Vorhaben. Die Vulgata, die bedeutendste Übersetzung der Heiligen Schrift in Latein, geht auf Hieronymus zurück. Nach dem Tod von Papst Damasus hatte Hieronymus Aussichten darauf, dessen Nachfolger zu werden, doch er hatte auch viele Gegner, so dass seine Wahl nicht zustande kam. Enttäuscht verließ er 385 Rom und siedelte sich in Betlehem an, wo er vier Klöster gründete: drei Nonnenklöster und eines für Mönche, dessen Leitung er übernahm. 35 Jahre lang wirkte Hieronymus zurückgezogen, aber mit intensiver schriftstellerischer Tätigkeit und wurde zu einem der bedeutendsten Theologen aller Zeiten. Viele seiner Schriften sind uns erhalten. Mit seinem einstigen Jugendfreund Rufinus führte er einen heftigen theologischen Streit. Auch mit dem heiligen Augustinus stand Hieronymus in Briefkontakt. Hieronymus starb im Alter von 73 Jahren in seinem Kloster in Betlehem.


Wie Hieronymus zu seinem Löwen kam:
Auf der obigen Ikone des heiligen Hieronymus sehen wir einen Löwen zu seinen Füßen. Die Legende erzählt folgende Begebenheit: Eines Abends, als Hieronymus mit seinen Mitbrüdern im Garten seines Klosters in Betlehem saß, kam ein Löwe hinkend daher. Alle erschraken und flohen. Doch Hieronymus nahm den Löwen freundlich auf. Er sah den Dorn, der ihm in der Tatze schmerzte, und zog ihn heraus. Die Mönche pflegten den Löwen und dieser blieb im Kloster wie ein Haustier. Hieronymus aber entschied, dass der Löwe wie jeder andere im Haus eine Aufgabe haben solle und er trug ihm auf, den Esel des Klosters zu bewachen.

Aus den Schriften des Hl. Hyronimus:
Christus ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit, und wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt weder Gottes Kraft noch seine Weisheit: die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen.  

Dass Gott mehr gibt, als wir von ihm erbitten, dass er des öfteren schenkt, was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört, keines Menschen Herz erfahren hat, war mir bereits aus den heiligen und geheimnisvollen Schriften bekannt. Nun aber habe ich es an mir selbst erlebt.

Es ist eines Christen unwürdig, in einem Zustand leben zu wollen, in dem er nicht sterben möchte.




Ikone der Verleugnung des Petrus
(20x25 cm)


Aus dem Matthäus Evangelium:

Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusam- men. Doch er leugnete es vor allen und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest. Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus dem Nazoräer zusammen. Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Wenig später kamen die Leute, die dort standen, und sagten zu Petrus: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich. Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. (Mt 26. 69-75)






Ikone unseres Erlösers, Jesus Christus,
inmitten der Engelmächte
(28x34 cm)
 

Sie folgt hier den Visionen des Propheten Ezechiel (Ez 1) und des Sehers Johannes (Apk 4,2-8). Es ist Christus, der Kommende zum Gericht, aber auch in jeder Feier der Göttlichen Liturgie. Er ist bekleidet mit einem goldschraffierten Gewand, das vor allem auf seine göttliche Herrlichkeit verweist, Ihn umgibt ein roter Rhombus, “wie wenn feurige Kohlen brennen" (Ez 1,13). Der rote Rhombus ist in eine grüne Ellipse eingezeichnet (vgl. Ez 1,16), und diese wird von einem abermals roten Viereck umschnitten, das mit dem ersten roten Viereck zusammen einen achtzackigen Stern bildet. Der achtstrahlige Stern verweist auf den Achten Schöpfungstag (Deshalb oft auch die Bezeichnung der Ikone als "Christus vom achten Tag.) und damit auf die Neuschöpfung des Kosmos, die mit der Auferstehung Christi beginnt. In den Ecken des äußeren Vierecks sind die vier “Tiere", die vier Wesen oder Gestalten von Ez 1,5 ff. und Apk 4,6 ff. in der von Irenäus von Lyon übernommenen Zuordnung der Evangelisten dargestellt. Der Thron aber ragt schemenhaft, monochrom, in das Rot des Sterns und das Grün der Lichtaura. Schemenhaft, monochrom dargestellt sind auch die Himmlischen Mächte, die Cherubim und Seraphim, die in den geometrischen Figuren, den Rhomben und dem Kreis durchscheinen. Und diese geometrischen Figuren ihrerseits verweisen mit ihrer viereckigen Form auf die Zeit, mit der Kreisform auf die Ewigkeit. Besonders deutlich auf die Vision des Ezechiel spielen die Räder unter dem Thron an, deren Felgen “voller Augen ringsum bei allen vier Rädern" sind (Ez 1,18).   Die Ikone des “Erlösers inmitten der Engelmächte" ist ein eschatologisches Bild. Sie zeigt in einer noch ausgeprägteren Weise als jede Pantokrator-Ikone den Herrn als den Kommenden. Durch ihren hervorgehobenen Ort im Mittelpunkt der Deesis-Reihe der Bilderwand ist sie besonders eng auf die Göttliche Liturgie bezogen. Hier drückt sie aus, was die Liturgie sein will: Epiphanie, Theophanie, bei der die himmlischen Wesen mit der Kirche auf Erden “das Siegeslied singen, schreien, rufen und sprechen". Im Gottesdienst, in der Liturgie, erfährt der orthodoxe Christ: “Wenn wir im Tempel Deiner Herrlichkeit stehen, meinen wir im Himmel zu stehen." Wichtiger noch ist die andere hier ausgedrückte liturgische Erfahrung, daß Christus selbst zu jener Verkündigung kommt, in der sich das Gericht schon vollzieht (Kleiner Einzug; Joh 5,24), und daß er kommt, “um geschlachtet zu werden und sich den Gläubigen zur Speise zu geben" (Hymnus zum Großen Einzug vom Karsamstag).




Ikone der hl.Eltern Mariens,
Joachim und Anna.
(17x34 cm)

In apokryphen Schriften (im Protevangelium des Jakobus) lesen wir die Geschichte von der zunächst kinderlosen Ehe des hl. Joachim mit der hl. Anna. Eine zu lange Kinderlosigkeit galt damals als ein äußeres Zeichen für sündiges Verhalten der Eheleute. Joachim wurde deshalb im Tempel die Teilnahme am Opfer versagt. Voll Zorn und Trauer zieht er sich ohne Abschied von seiner Frau zu nehmen aus der Stadt zurück und begibt sich klagend in die Wüste. Derweil klagt und betet Anna in ihrem Garten. Beiden wird nun durch einen Engel die künftige Schwangerschaft Annas ange-
kündigt und sie werden aufge-
fordert, sich zur Goldenen Pforte in Jerusalem zu begeben. Dort treffen sich die beiden Eheleute voll Freude und sie berichten einander von der Verheißung des Engels. Diese Begegnung wird in der Orthodoxie als das Empfangen der späteren Gottesmutter Maria und somit als der Beginn der neutestamentlichen Heilsgeschichte gesehen.








Ikone der heiligen Dreifaltigkeit (alttestamentlich)
(28x35 cm)


Der Besuch, den Abraham in Mamre von "drei Männern" erhielt, wie es in der Bibel bei Gen. 18,2 heißt und den schon manche frühen Kirchenväter als geheimnisvollen Hinweis auf den dreipersönlichen Gott verstanden, wird von der orthodoxen Ostkirche als Erscheinung der göttlichen Dreieinigkeit gedeutet.
Während die westliche Kirche seit dem hohen Mittelalter ein eigenes Dreifaltigkeitsfest (am ersten Sonntag nach Pfingsten) feiert, gedenkt die Ostkirche am Pfingstsonntag der Erscheinung der drei Engel bei Abraham als Symbol des dreieinigen Gottes.
In unterschiedlichen Darstellungen wird dieses Geschehen, oft auch als "die Gastfreundschaft Abrahams" bezeichnet. Die hier dargestellte Ikone folgt den Hauptmerkmalen nach Andrej Rublev (1411).
Einander zugekehrt, gewissermaßen im "schweigenden Gespräch", sitzen die drei göttlichen Engelsgestalten um den Tisch, der keine Speisegeräte, sondern nur einen Kelch aufweist. Auf jegliches Beiwerk ist verzichtet. Die sanfte Schwingung der Silhouette der Gestalten, der farbliche Dreiklang der fast durchscheinenden Gewänder und die Zugeneigtheit der Köpfe der beiden Engel rechts und in der Mitte zu der links sitzenden himmlischen Gestalt vermitteln eine vollendete Harmonie und unergründliche Tiefe. Kein Wunder, dass gerade diese Ikone von jeher als vorbildlich und nachahmenswert empfohlen wurde.





Ikone der heiligen Dreifaltigkeit (neutestamentlich)
(32x40 cm)


In späterer Zeit ist die neutestamentliche Form der Hl. Dreifaltigkeit entstanden. Sie zeigt deutlicher den Vater, den Sohn und den Hl. Geist. Sie sind umgeben von den himmlischen Mächten, den Thronen, Cherubimen und Seraphimen. In den vier Ecken befinden sich die Tetramorphen nach dem Buch Ezechiel (Ez 1,4–10), die als Symbol für die vier Evangelisten stehen.

Altgläubige orthodoxe Christen mögen diese Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit nicht, weil sie die Abbildung Gott Vaters als menschliche Person ablehnen.





Ikone des Mose am brennenden Dornbusch
(28x35 cm)

Im Buch Exodus (3.2 ff) wird berichtet, dass Gott dem Mose in einer Feuerflamme erschien, mitten aus einem Dornbusch heraus. "Und er sah hin, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht von ihm verzehrt."

Schon sehr früh haben sich die Kirchenväter dieses einprägsamen Bildes angenommen. So wie der Dornbusch brannte, ohne sich im Feuer zu verzehren, blieb die Jungfräulichkeit der Gottesmutter im Geheimnis der Empfängnis des Gottessohnes bewahrt. Hieraus haben sich zwei Bildtypen entwickelt.

Die hier vorliegende byzantinische Form wird vom Malerhandbuch des Athos (auf der Seite "Ikonenmalen" oben) so beschrieben: Mose löst seine Schuhe ab, um ihn sind Schafe oder Ziegen und vor ihm ein brennender Dornbusch. In demselben ist die hl. Jungfrau mit dem Kind dargestellt. An ihrer Seite ein Engel, der auf Mose schaut und ihn zurückhält. Auf der anderen Seite des Gesträuchs stehtwiederum Mose und hält die eine Hand ausgestreckt, mit der anderen stützt er sich auf einen Stab.

Auch hier wieder die Doppeldarstellung einer einzelnen Person in einem Bild (ähnlich wie bei der "Apostelkommunion" auf der Seite Ikonenmalen 1).





 


Ikone der
Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch.
(35x45cm)  

Dies ist die russische Variante vom Ende des 18. Jahrhunderts. Sie ist erheblich aufwendiger, mit einer Vielzahl allegorischer Darstellungen und Hinweise aus den unterschiedlichsten Stellen der Heiligen Schrift.

Die im Halbformat abgebildete Gottesmutter hält das Kind auf ihrem linken Arm. Die Leiter vor ihrer Brust ist eine Darstellung der fünften Strophe des Akathistos-Hymnus: "Freue dich, himmlische Leiter, auf welcher Gott herabstieg; freue dich, Brücke, welche die Bewohner der Erde zum Himmel führt."   Der Fels, vor dem eine gekrönte Figur abgebildet ist, verweist auf die Kirche, in der Christus als König und Hoherpriester regiert.    Um die zentrale Darstellung herum sieht man einen blauen vierzackigen Stern mit 6 Engeln. Dahinter einen vierzackigen roten Stern mit den Symbolen der vier Evangelisten. Der so entstandene achtzackige Stern ist in acht Rosenblätter mit ebenso vielen Engeln eingebettet.   Diese sind sowohl als instrumentalisierte göttliche Kräf­te, als auch als Naturgewalten und Personifika­tionen christlicher Tugenden zu verstehen. Die kleinen Figuren (manchmal sind sie auch geflügelt) in den Händen der Engel sind die eigentlichen Personifikationen der Naturgewalten. Sie beziehen sich auf den Psalm 104, 4: "Der sich die Winde macht zu seinen Boten, zu seinen Dienern Feuerflammen", wie auf zahlreiche Schriftstellen bei Ezechiel, Jesaja, Daniel, Hosea, und vielen anderen und auf die geheime Offenbarung.   Die Engel wei­sen vielfach Attribute auf, die aber auch auf den Akathistos-Hymnus hindeuten, in dem die Gottesmutter als eine nicht verwelkende Rose verehrt wird.
In den äußeren Ecken sehen wir Abbildungen von vier alttestamentlichen Szenen: Links oben:  Der Prophet Mose am brennenden Dornbusch (Ex 3, 1 ff). Rechts oben: Die Vision des Jesaja von der Wurzel Jesse (Jes 11, 1 ff). Links unten: Die Vision des Ezechiel: Das verschlossene Tor, durch das nur der Erlöser eintreten darf  (Ez 44, 1-2). Rechts unten: Der „Traum“ des Jakob: Die Jakobsleiter, auf der die Engel Gottes hernieder steigen (Gen 28, 10 – 16).   Das Fest der Gottesmutter vom brennenden, jedoch nicht verbrennenden Dornbusch wird am 4. September gefeiert. Dabei wird der Text des Hymnendichters und Ma­rienverehrers Ephraims des Syrers gesungen:  

"Ebenso, wie der Dornbusch brannte, aber nicht verbrannt wurde, bist du Jungfrau geblieben, 0 heilige Gottesgebärerin".






Ikone des hl. Bischofs Nikolaus von Myra

Ein theologisch interessierter Rußlandreisender des 17. Jahrhunderts berichtete entsetzt, ein Mönch habe den hl. Nikolaus für die "vierte Person der hl. Dreifaltigkeit" gehalten. So sehr dies einerseits nach westlichem Verständnis für die "religiöse Ungebildetheit" eines Großteils der damaligen Bevölkerung (auch bei uns) spricht, so handgreiflich belegt es aber zugleich die außerordentliche Stellung des heiligen Bischofs von Myra im Bewußtsein des frommen Volkes. Als beinahe "gottähnlicher" Überheiliger, im Rang unweit der Gottesmutter stehend, zog der "Wundertäter" eine Fülle von Patronaten auf sich. Insbesondere gilt er als der Beschützer der Reisenden, der Seefahrer, der Soldaten im Krieg, der Kaufleute, der Armen und der Kinder. Seiner überragenden Popularität entspricht die enorme Zahl der Ikonen mit seinem Bildnis aus allen Ländern und Epochen der Orthodoxie.



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